Gut gedacht, schlecht gemacht: Warum viele Artikel trotz Sammelstelle im Müll enden
Viele Menschen geben ihre aussortierte Kleidung mit bestem Gewissen in Altkleidercontainer – in der Annahme, damit etwas Gutes zu tun. Doch was viele nicht wissen: Nur ein Bruchteil der gespendeten Kleidung wird tatsächlich wiedergetragen.
Laut Branchenangaben sind es rund 40 bis 50 Prozent, die in den Second Hand Kreislauf zurückfließen. Der Rest wird entweder als Putzlappen recycelt, thermisch verwertet oder landet als Textilmüll auf Deponien – oft sogar außerhalb Europas. Besonders problematisch ist der Export in Länder des globalen Südens, wo lokale Märkte unter der Flut billiger Altkleider zusammenbrechen und Teile der unbrauchbaren Ware illegal entsorgt oder verbrannt werden.
Ein Großteil unserer Kleidung besteht heute zudem aus Mischgewebe, das sich schwer recyceln lässt. Die Folge: Auch gut gemeinte Kleiderspenden landen am Ende häufig dort, wo wir sie am wenigsten haben wollen – in der Verbrennung oder auf Müllbergen in Afrika oder Osteuropa.
Secondhand-Kleidung lokal weitergeben
Wer seine Kleidung wirklich sinnvoll weitergeben will, sollte auf transparente und lokale Second Hand Konzepte setzen. In Läden, z.B. Boomerang, werden Artikel sorgfältig geprüft, liebevoll präsentiert und gezielt weiterverkauft – an Menschen, die bewusst konsumieren und Kleidung mit Geschichte schätzen.
Das ist nicht nur nachhaltiger als der Weg über Altkleidercontainer, sondern auch ehrlicher: Du weißt genau, was mit deinen Sachen passiert – und dass sie wirklich noch getragen werden. Und – du verdienst dir noch ein paar Euros dazu.
Fazit: Kleidung verdient mehr als einen Container
Wenn du das nächste Mal deinen Schrank ausmistest, überlege dir gut, wohin du deine Stücke gibst. Secondhand bewusst weiterzugeben ist ein guter Weg, Kleidung im Umlauf zu halten – und dem Textilmüll von morgen entgegenzuwirken.